Locke greift an by Potofski Ulli

Locke greift an by Potofski Ulli

Autor:Potofski, Ulli [Potofski, Ulli]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-10-03T00:00:00+00:00


Natürlich wusste Locke, dass Matz bei der türkischen U15 in Istanbul war und dort für die Europameisterschaft spielte und trainierte. Und die Resultate der Türken sprachen für sich. Gegen Bulgarien hatte die Mannschaft von Matz 3:0 gewonnen, gegen Österreich, in Wien, gab es ein 1:1 und die Belgier waren sogar mit 5:0 besiegt worden.

In jedem dieser Spiele hatte Matz einen Treffer erzielt. Fast konnte man den Eindruck haben, als würde die Türkei sich intensiver auf die bevorstehende Europameisterschaft vorbereiten als der Gastgeber Deutschland selbst … Aber das sollte sich bald ändern.

Trainer Stettler hatte für Montag, den 21. April, zum letzten Lehrgang vor der EM nach Barsinghausen eingeladen. Nochmals sollten sich dort fünfundzwanzig Spieler treffen, von denen dann zweiundzwanzig mit zur EM genommen werden sollten.

Zuvor aber sollten die Spieler sich bewusst noch einmal mit anderen Dingen als Fußball beschäftigen - und das passte super in Lockes Zeitplan.

Am 19. April, einem Samstag, wollte die Band ihre erste Single FUSSBALLMEDLEY in einem Einkaufszentrum in Oberhausen präsentieren! Die Plattenfirma hatte sich um alles gekümmert und im Mitteldom des CENTR.O eine Bühne geordert. Dort würde vormittags um elf eine Pressekonferenz und Releaseparty stattfinden …

Das Einkaufscenter war sehr populär und folglich war es samstags hier besonders voll. Nur mit Mühe und Not fand die Band einen Parkplatz, sodass die fünf fast zu spät den riesigen Block betraten.

Der Manager des Zentrums erklärte sehr feierlich, dass etwa dreißig Zeitungs-, Radio- und Fernsehleute kommen würden, um Fragen zu stellen.

»Ja, und was fragen die da?«, ließ Ronny sich vernehmen.

»Na, die werden euch löchern, warum ihr eine CD gemacht habt, was ihr euch davon versprecht, ob ihr schon weibliche Fans habt und so weiter und so weiter.«

Ben, der Schlagzeuger, realisierte schnell: »Das klingt schwer nach Tokio Hotel. Das ist nichts für mich.«

Ronny stimmte ihm zu. »Und für mich erst recht nicht«, sagte er mit Nachdruck und schüttelte den Kopf.

»Was soll das jetzt?«, reagierte der Chef des Centers ungehalten. »Ihr könnt doch jetzt nicht in ein Schweigegelübde verfallen.«

An der Stelle meldete sich nun Kelter zu Wort. »Gelübde wäre dann wieder mein Fach.« Er lächelte. »Keine Angst, wir werden schon etwas erzählen«, meinte er beruhigend, und der Manager atmete sichtbar auf.

Wenig später traf die Band dann Roger Dünker von der Plattenfirma. Offenbar hatte der Manager des Centers mit ihm über die Band gesprochen, denn er legte gleich los: »Leute, Leute, das ist hier ein ganz wichtiger Termin - macht mir keine Schande.«

Der Mann sah auch total nach wichtigem Termin aus. Er trug einen dunklen Anzug mit einer sehr dezenten Krawatte zum weißen Hemd.

»Der sieht heute irgendwie nach Beerdigung aus«, flüsterte Locke seiner Eva zu.

»Könnte aber auch für eine Hochzeit passen«, flüsterte sie zurück. »Lass uns also positiv denken.« Und lauter: »Wir gehen jetzt da raus und ziehen eine Show ab - okay?«

Locke grinste. »Das wäre absolut was für Matz gewesen.«

Eva wollte noch etwas erwidern, aber da hörten sie schon eine Stimme, die sie ankündigte. Der Moderator war ein Typ von einem Musiksender.

»Meine Damen und Herren, die Geschäftsleitung des Hauses freut sich nun, Ihnen



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